Angekommen in Subotica – nun heißt es erst einmal „Ankommen“

Angekommen in Subotica – nun heißt es erst einmal „Ankommen“

In den wenigen Tagen, in denen ich in Budapest war, habe ich versucht – ganz Tourist – so viele Sehenswürdigkeiten als möglich in meinen Tagesablauf unterzubringen. Das spiegelte sich auch in den Wegstrecken zurück, die ich täglich zu Fuß zurückgelegt habe – 25 Kilometer am Tag waren die Regel.

Am zweiten Tag besuchte ich die große Markthalle, um dann auf der Buda-Seite der Donau den Gellert-hey zu erklimmen – bei über 30°C eine schweißtreibende Angelegenheit. Leider wird die Festung mit der weithin sichtbaren Statue gerade renoviert, so dass ich von der Spitze des höchsten Punkts Budapests keine Panoramafotos schießen konnte. Am Nachmittag, nach einer kurzen Siesta, ging ich anschließend zum Heldenplatz, an den ein riesiger Stadtpark anschließt, in dem sich unter anderem die Burg Vajdahunyad, der Budapester Zoo, das Széchenyi-Thermalbad und viele andere Sehenswürdigkeiten befinden.

Am Vorabend hatte ich mich, wie bereits erwähnt, mit meinen ehemaligen Bürgermeisterkolleginnen und -kollegen zum Essen getroffen in einem sehr touristischen Lokal mit ungarischer Küche und einem typischen Streichquartett. Touristisch bedeutet: zentral gelegen mit dementsprechendem Preisniveau, mehrsprachige Speisekarte (am besten noch mit Bildern versehen) und die Qualität ist okay, aber nicht berauschend.

Zwei Empfehlungen deshalb von mir: Erstens ein Eiskaffee bei Stühmer am Gellertberg und zweitens ungarische Küche bei Karcsi in der Nähe der Metro-Station Oktogon. Dieses Lokal lag ganz in der Nähe meines Apartments, und ich wollte einen Vergleich haben zwischen dem ungarischen Abendessen am Tag zuvor. Es hat sich gelohnt!

Den Mittwoch ließ ich dann ruhig ausklingen in Budapest mit einem guten Frühstück (3 Eier mit Speck für 9.200 Forint – den Europreis darf sich jeder selbst ausrechnen), bevor ich mich in den Zug nach Szeged setzte, von wo ich meinen Anschlusszug nach Subotica in Serbien nahm. Ein interessantes Erlebnis übrigens, war es doch meine erste Grenzüberquerung in ein Nicht-EU-Land mit einem Regionalzug. Am Grenzbahnhof stiegen gut ein Dutzend Beamte ein, ungarische und serbische Grenzpolizei, desgleichen Zollbeamte beider Staaten und ich weiß nicht wer noch alles. Letztendlich wurde zweimal der Pass kontrolliert, und das war’s dann auch. Dennoch hielt der Zug seinen planmäßigen Aufenthalt von 30 Minuten am Bahnhof mitten im Nirgendwo ein, und das bei Temperaturen von 35°C in einer nicht klimatisierten Bockerlbahn aus den 1960 Jahren…

Okay, irgendwann fuhr der Zug dann weiter, und zum ersten Mal sah ich die Grenzanlagen, mit denen Ungarn uns vor den illegalen Migranten an der EU-Ostgrenze schützen will. Beiderseits der Grenze Zäune mit meterhohem Stacheldraht, Grenztürme usw.. Irgendwie schon ein beklemmendes Gefühl, wenn man selbst in der EU lebt und offene Grenzen zwischen den Mitgliedsländern seit Jahrzehnten bestehen.

Und dann, nach einer Fahrzeit von 1 1/2 Stunden von Szeged bei einer Luftlinie von gerade einmal rund 50 Kilometern traf der Zug endlich in Subotica ein! Erster Schritt: SIM-Karte kaufen bei Yettel, denn EU-Roaming gilt hier nicht mehr, und Telefon- und Datenverbindungen mit einer deutschen SIM-Karte können empfindlich teuer werden. Zweiter Schritt: Apartment beziehen, wiederum ziemlich in Altstadtnähe, aber in einem Neubau diesmal, mit einem Maxi-Supermarkt im Erdgeschoss. Dritter Schritt: Erstmal gemütlich was Essen gehen mit Karina und Ruslan. Und letzter Schritt für diesen Tag: Todmüde ins Bett fallen!

Und nun heißt es erst einmal: Ankommen! Denn während Budapest einer dieser typischen touristischen Kurzurlaube war, fällt der kommende Monat in Serbien unter den Begriff „Slow Travel“ – mit 20 Tagen in Subotica, dieser relativ kleinen Großstadt im Norden Serbiens zu Beginn. Den Anfang habe ich gemacht mit einem Spaziergang im Stadtwald heute Morgen. Mal sehen, was mich sonst alles die nächsten drei Wochen erwartet 🙂

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